Dies sollte eigentlich ein Artikel über meine Pläne und Vorhaben 2021 sein, ein Update für alle, die sich für meine Bücher interessieren. Und genau das ist er auch (versprochen), aber irgendwie ist es auch in einen Rant über meine Planungs-Psychosen und eine Erklärung ausgeartet, warum ich gar nicht mal so viel anzukündigen habe. Well … viel Spaß, I guess?
Ich liebe es, Pläne zu machen. Rechts auf meinem Schreibtisch liegt absolut immer ein Collegeblock, auf dem sich dutzende To-Do Listen ihren Platz mit Kritzeleien und Story-Brainstorming teilen. Seit ich fünfzehn bin habe ich die App OneNote auf meinem Handy, in der ich neben Notizen und Storyideen dutzende Daten, Vorhaben und Deadlines vermerke. Wann möchte ich dieses oder jenes Projekt anfangen, wann soll das nächste Buch erscheinen, in welcher Reihenfolge gehe ich meine Arbeit an und so weiter.
Einen Plan für die Zukunft zu haben ist auch erst einmal nicht verwerflich, finde ich. Das Problem ist nur, wenn das Planen überhand nimmt und man sich hinsetzt, und weitere Dinge plant, anstatt sie auch wirklich zu tun. Eigentlich habe ich mich immer dagegen gewehrt, dieser Mensch zu sein, der viel redet, aber nichts macht, und doch bin ich wieder und wieder in dieses Verhalten abgerutscht.
Zum ersten Mal wurde ich mir 2017, am Anfang meiner (sehr kurzen) Unizeit darüber bewusst. Aus irgendwelchen Gründen hatte ich als Zweitfach Antike Kultur gewählt, was mich zu diesem Zeitpunkt kaum interessiert hat. Ich habe genau eine einzige Vorlesung besucht.
In dieser Vorlesung habe ich ungefähr fünf Minuten lang zugehört, bevor ich meinen Collegeblock genommen und angefangen habe, meine Zukunft durchzuplanen. Im Nachhinein hätte ich auch einfach aufstehen und gehen können, aber dafür hätte ich den gesamten Saal durchqueren müssen und jeder hätte es gesehen. Als introvertierter Typ, der ich nun einmal bin, war die Vorstellung nicht so cool.
Also saß ich über eineinhalb Stunden da, habe die Vorlesung ignoriert und die nächsten drei Jahre meines Lebens durchgeplant. Nächsten Januar erscheint mein zweiter Roman, dafür möchte ich so und so viele Videos auf YouTube hochladen. Dann, im April soll auch schon der nächste Roman erscheinen. In den Monaten dazwischen sollen auf YouTube ein paar Hörspielreihen erscheinen und immer so weiter.
Vollkommen motiviert bin ich aus der Vorlesung rausgegangen und mit dem Zug nach Hause gefahren. Während der Fahrt habe ich mir immer wieder meine Pläne angesehen und war einfach nur froh, dass ich eine so genaue Vorstellung davon hatte, wie die Zukunft aussehen sollte. Die Uni war zu dieser Zeit für mich keine langfristige Option.
Und … Naja. Ich glaube, ich muss nicht erklären, dass rein gar nichts von diesem tollen Plan, den ich mir zurechtgelegt hatte, Realität geworden ist. Schlimmer noch: Die Monate, in denen so viel hätte passieren sollen, waren ein absolutes Tief und ich habe nichts geschafft. Da habe ich mir vorgenommen, meine Arbeit nicht mehr durch irgendwelche Planungen zu prokrastinieren.
Aber … wie gesagt, das Muster mit dem Planen holt mich ab und zu noch immer ein. So habe ich mich vor ein paar Wochen genau in demselben Modus wiedergefunden, wie in der Vorlesung vor drei Jahren. Für 2021 hatte ich mir viel vorgenommen. Mindestens zwei Fantasy Romane schreiben und (!) veröffentlichen. Dazu endlich Bizarro Bücher schreiben und (!) veröffentlichen, eine lange Kurzgeschichtensammlung, zwei Novellen. Wieder mit YouTube anfangen wollte ich auch, regelmäßig neue Geschichten hochladen, mein erstes Album/EP releasen und bla bla bla.
Ja … Man merkt schon, dass ich mir manchmal zu viel vornehme. Immer wieder habe ich die Planungen für 2021 verändert, gelöscht, neu aufgeschrieben, reduziert und erweitert. Bis ich wieder die Eingebung hatte, dass all dieses Rumgeplane mehr lähmend für mich ist, als alles andere. Zum einen ist es einfach nur Prokrastination. Und der andere, viel problematischere Punkt: All diese Pläne und Dinge, die ich glaube, tun und abarbeiten zu müssen, weil ich sie mir ja vorgenommen habe, haben schon desöfteren Schaden bei mir und meiner Kunst angerichtet.
Aus diesem Grund habe ich 2018 quasi gar nichts geschrieben, obwohl ich das Schreiben eigentlich liebe. Und obwohl ich dachte, nach 2018 wäre das vorbei gewesen, finde ich mich auch jetzt immer wieder im selben Gefühl wieder.
Und das hat mich zum Punkt geführt, an dem ich jetzt bin. Statt mir erneut zu viel vorzunehmen und am Ende mir und meinem Schreiben wieder Schaden zuzufügen, habe ich alle großen Pläne und Deadlines drastisch reduziert.
Aber natürlich bleiben trotzdem noch ein paar Sachen übrig, die ich allen, die sich für meine Bücher interessieren, nicht vorenthalten möchte.
Also. Was möchte ich dieses Jahr machen?
• Schreiben
Das Ziel ist es erst einmal, den Fantasy-Roman, an dem ich mit Pausen seit 2018 arbeitete, endlich richtig anzugehen und zu beenden. Der Arbeitstitel lautet »Der Zorn der Jungfer« und mit diesem Roman möchte ich es zum ersten Mal bei einem Verlag versuchen. Danach kommt dann das nächste Buch dran, aber so weit möchte ich gerade noch nicht denken.
• Worldbuilding
Dieses Jahr möchte ich weiter an der großen Fantasy-Welt arbeiten, die mich die letzten Monate dutzende Nächte an Recherche- und Brainstorming-Sessions gekostet hat. Dafür will ich auch einige Kurzgeschichten schreiben, um ein besseres Gefühl für die Welt zu entwickeln. Ein paar davon erscheinen vielleicht hier auf dem Blog oder in meinem Newsletter, ein paar davon werden aber auch nie veröffentlicht werden.
• Blog
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass dies der allererste Blogartikel auf meiner Webseite ist. Das liegt daran, dass meine Freundin vor kurzem die gesamte Webseite überarbeitet hat und mir eben auch diesen Blog eingerichtet hat (Dankeeee). Dieses Jahr möchte ich endlich anfangen, aktiv Blogartikel über alles mögliche zu schreiben. Literatur, meine eigenen Bücher, Bücher von anderen, Privatleben und insbesondere über das Fantasy-Genre.
Natürlich gibt es noch ein paar Kleinigkeiten. Ich möchte endlich anfangen, meine Musik rauszubringen, ich will Leserunden auf Lovelybooks machen und natürlich möchte ich auch gerne dieses Jahr ein Buch im Selfpublishing veröffentlichen. Ob das was wird? Ich weiß es gerade noch nicht, da ich nicht einschätzen kann, wie viel Zeit mich die nächsten Projekte kosten werden. Versuchen werde ich es aber definitiv.
Die Pläne für dieses Jahr sind also alles in allem wesentlich reduzierter, aber dafür auch fokussierter. In letzter Zeit habe ich viele, viele Ideen gesammelt und ich habe extrem Bock darauf, die nächsten Bücher zu schreiben. Wann das nächste erscheint, erfährst du entweder hier im Blog oder auf meinem Newsletter, in dem ich jeden Monat Updates gebe. Ansonsten bleibt nur zu sagen: Ich freue mich sehr auf die nächsten Wochen und Monate.